Lex Schoppi leitet Symposium für Kostümschaffende

In Frankfurt am Main fand die Leitmesse für Veranstaltungstechnik “Prolight + Sound″ statt. Eine der Messehallen widmete sich der Film- und Theatertechnik. Hier fand die Jahrestagung der GTKOS statt, der Gesellschaft der Theater Kostümschaffenden. Auf dieser Fachveranstaltung kam es in der Cosmopolitan Lounge zu einem exklusiven Fachgruppentreffen herausragender Gewandmeister Deutschlands, zumeist Leiterinnen oder Leitern von Kostümabteilungen deutschsprachiger Theater- und Opernhäuser. Seminarleiter des 3-stündigen Symposiums war Lex Schoppi.

Lex Schoppi betreibt eine Werkstatt für FX-Spezialkostüme. Seine Arbeit für die Bayreuther Wagner-Festspiele bewog den GTKOS – Verband, ihn in diesem Jahr als Seminarleiter zu nominieren. Mit seiner Werkstatt arbeitet er nicht nur für Zauberer und Artisten, sondern realisiert auch Unmöglichkeiten, an denen sich Gewandmeister den Kopf zerbrachen. Als Coach und Consultant ist er international unterwegs.

Die GTKOS ist eine Plattform für alle Berufe im Kostümbereich bei Filmstudios, Theatern, Opern und Veranstaltungshäusern im deutschsprachigen Raum.

Quick Change Seminar

Exklusiv für die Kongressteilnehmer hielten Lex & Alina am Sonntag auf dem Zauberkongress des MZ Gera in Wurzbach am Rennsteig für Frühaufsteher ein Seminar über ihre Kunst des blitzschnellen Kostüm-Wechselns – Quick Change. Vorgestellt wurden verschiedene Kleidungen, welche an einem freiwilligen Seminarteilnehmer praktisch demonstriert wurden. Hierbei ging es auch um die Frage aller Fragen: „Wie passt eine Hose immer?“ oder „Wie lässt man (Mann) auf der Bühne seinen Bauch verschwinden?“. >Komfortable Auftrittskleidung für den Alltagsmagier.

Lex erklärte bis ins Detail seinen aufwendigen Trenchcoatwechsel, bei dem er wie ein Alien aus dem Cocoon schlüpft. Ebenso wurde demonstriert, wie man den schnellsten Herren-Kostümwechsel der Welt technisch realisiert und in der Praxis dann auch vorführt. Lex‘ schnellster Wechsel wurde in einem Bruchteil einer Sekunde offen für alle Teilnehmer sichtbar vorgeführt. Wer geblinzelt hat, hat’s verpasst.

In einer Q&A Session wurde der Umfang und logistische Aufwand einer Quick Change Show erläutert. Alina ging hierbei auf das schwierige Thema ein, als Tänzerin bei einer Quick Change Show „in voller Montour“ die Balance zu behalten oder im Falle einer Auftrittsverzögerung 20 Minuten am „Leben“ zu bleiben.

Das Magische Wochenende findet man im Internet: www.mzgera.de

Bayreuth und seine Festspiele

Als technischer Berater für kniffelige FX-Kostüme ist Lex Schoppi FX-Kostüme in dieser Saison für die Bayreuther Festspiele tätig. Richard Wagner war noch nie mein Lieblingskomponist. Während meiner Ausbildung an der Konzertquerflöte litt ich in meiner Jugend unter seiner schweren Kost. Aber das Leben schreibt manchmal die schönsten Geschichten und so kam ich in den Genuss, oder besser gesagt zu der Ehre, das Festspielhaus auf dem grünen Hügel von innen zu sehen und seine geheimsten Gemächer kennen zu lernen. Die Kostümschneiderei erstreckt sich mit Maske, Hut- und Putzmacherei über mehrere Stockwerke und die netten Damen und Herren sind ein Uhrwerk meisterlicher Handwerkskunst. Für mich als FX-Kostümspezialist war es eine sehr inspirierende Zeit. Man glaubt gar nicht, was man alles für Kostüme herstellen kann und vor allem aus was und vor allem wie. Nun ist bald Premiere und aus aller Welt werden wieder Heerscharen Opernbegeisterter dem Ring beiwohnen. Das Festspielhaus schaut in dieser Saison etwas lustig aus, da die Sanierungsarbeiten an der Fassade nicht rechtzeitig fertig werden. Die Bürgermeisterin lies die Baugerüste stilecht mit Planen verkleiden. Wenn man genau hinschaut…

Im Dezember 2012 betrat ich erstmals die heiligen Gemäuer dieses Festspielhauses auf dem grünen Hügel in Bayreuth und war sehr beeindruckt. Eine der größten und modernsten Bühnen der Welt erstreckt sich auf 26 Metern Tiefe mit drei eisernen Vorhängen. Bühnenportalhohe Kulissen lassen sich unzerlegt von den Probenbühnen über die Straße bis vor zum Orchestergraben hinein- und herausfahren. Mehrere Bühnenversenkungen mit dem Ausmaß der gesamten Bühnenbreite fahren pneumatisch 13 m tief hinab zur Unterbühne. Von der Unterbühne bis zum Schnürboden sind es knapp 40 Meter. Das Bühnenportal nimmt dabei nur 12 x 12 Meter ein. Ich sah noch nie ein derartiges Meisterwerk technischer Ingenieurskunst. Bei der Akustik benötigt das Haus keine Lautsprecher und somit auch keine Mikrofone. Hier könnten Las Vegas Shows im Sekundentakt spielen. Das Haus wäre ein Traum für Zauberkongresse, aber es ist exklusiv den Wagner-Festspielen vorbehalten und nicht von ungefähr ein weltweit geachteter Mythos. Über das Jahr arbeiten hier ca. 80 Leute in Vorbereitung und in der Probenzeit mehrere Hundert. Eine Heerschaar von Technikern, Schreinern, Schlossern und Gewandmeistern arbeitet ausschließlich auf dieses eine 5-wöchige Spektakel hin. Nach insgesamt 30 Vorstellungen ist Schluss und die Vorbereitungen für das nächste Jahr beginnen. Die weltweite Theaterszene jubelt oder spottet, mehr als hier, kann man nirgendwo inszenieren, es gilt als jährlich richtungsweisend und wird von ca. 50000 Zuschauern gesehen. Dagegen stehen ca 500000 Vorbestellungen. Auf eine Eintrittskarte wartet man statistisch geehen 7 Jahre. Kunststudenten teilen sich sogar die Sitzplätze – Akt für Akt, versteht sich.

Hintergrund Lex Schoppi FX-Kostümwerkstatt

Zur Realisierung meiner eigenen Showacts legte ich mir einst eine eigene kleine Kostümwerkstatt zu, mit der ich mich später selbständig machte. Heute stelle ich in Zusammenarbeit mit führenden Gewandmeistern Unikate für anspruchsvolle FX-Künstler her. Viele meiner Kunden fliegen aus dem Ausland extra ein. Das Label Lex Schoppi ist international dafür bekannt, Unmöglichkeiten zu realisieren . . . und meistens gelingt es uns auch. In den vergangenen Jahren entstanden in dieser Spezialkostümwerkstatt Kleider für Theater, Zirkusse, Kreuzfahrtencembles, Magier, Magic-Award-Winner, Schlager- und Rocksänger, internationale Preisträger, Meister-Magier des MZvD und der FISM, Artisten, mehrere TV-Produktionen und zunehmend mehr Theaterproduktionen. Selbst in Las Vegas sah man Lex Schoppi-Kostüme. Wettbewerbsnummern gehören nebenbei zu meinen Steckenpferden, denn mit was für Ideen oder Vorstellungen manche Magier zu mir kommen, überrascht mich jedes Mal auf’s Neue.

FX-Kostümwerkstatt Lex Schoppi

Lex & Alina mit dem goldenen Wappen von San Marino geehrt

Jährlich findet in der Republik San Marino das Internationale Festival der Magie statt, welches vom TV Sender San Marino begleitet und ausgestrahlt wird. Lex & Alina traten mit ihrer Haute Couture Quick Change Show in der großen internationalen Samstag-Abend-Galashow auf. Lex Schoppi & Alina erhielten am Ende der Gala als Anerkennung ihrer exklusiven Show das Prädikat „Premio Arzilli gioielli“, das goldene Wappen der Republik San Marino, gesponsert vom größten Juwelier des Stadtstaates, Arzilli. Für Lex Schoppi und Alina ist dieses wohl eines der „hochkarätigsten“ Stücke in ihrer Trophäenvitrine.

San Marino ist die älteste Republik der Welt und hat bis heute in dieser Form Bestand. Der Stadtstaat liegt neben Rimini an der Adria und wird gekrönt von einem 756 Meter über die Stadt hinausragenden, extrem steilen Felsen, auf dem die Festung La Guaita mit seiner kleinen Altstadt thront. Direkt dort oben befindet sich der Kursaal, das Kongressgebäude des jährlichen Zauberkongresses der Republik San Marino. Organisiert wird das Festival vom Lokalmatador Mago Gabriel, welcher dieses Festival stets zu einem großen Medieninteresse werden lässt. Die große Samstagabendgala fand im städtischen Theater am Fuße der Festung statt und war mit seinen ca. 1200 Sitzplätzen bis auf den letzten Platz ausverkauft. Durch das überdurchschnittlich hohe Medieninteresse wurde sogar über den Zauber-Wettbewerb im TV berichtet und die Siegernummer ausgestrahlt.

Der Kongress in San Marino zeichnete sich durch eine familiäre Atmosphäre aus und ist mit Workshops und Seminaren eine exklusive und empfehlenswerte Adresse für einen angenehmen Bildungsurlaub. Zauberbegeisterte standen in der Frühlingssonne bei 19°C vor den Türen, um die gerade erlernten kubikmetergroßen Seifenblasen zu produzieren. In den Kongresssälen behandelten die Seminare: Zauberhistorie, Karten, Bühnenpräsenz und Schauspielkunst.

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